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Das Deutsche Reichshuhn ist eine Haushuhnrasse. Sie wurde ab 1907 gezüchtet und gilt heute als gefährdete Haustierrasse.

Erscheinungsbild

Die Rasse zeichnet sich durch ein festanliegende Gefieder mit straffer Feder aus (ein Erbe der Mittelmeerrassen), das sich in straffer Flügelhaltung fortsetzt. Der Kopf ist mittelgroß mit leicht gewölbtem Schädeldach, auf dem ein fester, feingeperlter Rosenkamm sitzt, ohne auzuliegen. Die Kammfahne folgt der Nackenlinie. Die Kehllappen und Ohrscheiben sind mittelgroß, unbefiedert und ohne Falten. Die Läufe dagegen sind weiß bis fleischfarbig und die Schenkel sichtbar ohne Schenkelpolsterung.

Insgesamt ähnelt die Form einem Backstein, länglich-rechteckig, mit paralleler Rücken- und Bauchlinie, ohne Bausch sowie waagerechter Haltung und mittelhohem Habitus. Dies entspricht in etwa der alten Zucht-Regel: Länge zu Breite zu Tiefe sollte dem Verhältnis von 5:3:3 entsprechen.

Herkunft

Das Deutsche Reichshuhn wurde ab 1907 in Deutschland gezüchtet. Der Gedanke an ein Deutsches Nationalhuhn spielte bei der Kreation eine gewisse Rolle. Es war "die gute alte Zeit" (1871-1914; siehe auch das gleichnamige Sandsteinreliefs von 1912). Der Reichskanzler Otto von Bismarck gilt als Vollender der deutschen Einigung (und des Sozialstaates) mit der ein Großteil der Deutschen identifizierten konnten.
Es ist ein wenig paradox, das zur Erzüchtung der Rasse keine einheimischen Landhuhnschläge verwendet wurden, sondern im wesentlichen Hühner aus dem asiatischen Rassenkreis wie die Sussex, Brahma und rosenkämmiger weißer Orpington, aber auch Rassen aus dem Mittelmeerraum wie Minorka und Italiener zum Einsatz kamen.

Die Rasse erfreute sich großer Beliebtheit, bevor sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen gefährlichen Niedergang erlebte. Im Jahr 2010 gab es in Deutschland nur noch 270 Hähne und 1.200 Hennen.

Einige der bedrohten Rassen sind (die Liste ist alphabetisch sortiert):