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Eine Tierseuche ist eine Infektionskrankheit, die in einem mehr oder weniger großen Gebiet eine Tierart oder eine Gruppe von Tierarten als Ganzes befällt. Wenn die Seuche einen Kontinent oder die ganze Welt betrifft, spricht man von einer Panzootie, wenn sie eine Region konstant (stabile Inzidenz) oder zu bestimmten Zeiten befällt, spricht man von einer Enzootie.

Eine Epizootie kann sich zu einer Zoonose entwickeln, wenn sie auf den Menschen übertragen wird. Dies ist zum Beispiel bei der bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE) der Fall, die in Großbritannien auftrat und als Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auf den Menschen übertragen wurde. Sie kann sich dann eventuell zu einer Epidemie (dem menschlichen Gegenstück zur Tierseuche) entwickeln; dies ist der Fall bei der Vogelgrippe (einer Tierseuche), die für den Menschen ansteckend werden könnte (eine Zoonose) und unter den Menschen selbst hochansteckend werden könnte (eine Epidemie) - so die WHO.

Wenn die epizootische Infektion auf den Menschen übertragbar ist - Fälle von Tuberkulose, Pest, Vogelgrippe, Tollwut etc. - spricht man von einer Anthropo-Epizootie. Einige dieser Anthropo-Epizootiden können bipolar sein: Der Mensch steckt das Tier an, dann steckt das Tier den Menschen an usw. Dies ist bei der Tuberkulose der Fall. So sind in Frankreich, wo die Rindertuberkulose seit den 1960er Jahren ausgerottet werden konnte, die (sehr seltenen) neu festgestellten Fälle alle auf eine Mensch- → Tier-Übertragung zurückzuführen (dies ist zweifellos eine Befürchtung für die Veterinärdienste).