Ein Tierprodukt ist jedes Produkt und Nebenprodukt, das aus dem Körper eines Tieres gewonnen wird, z. B. Fleisch, Milch, Eier, aber auch weniger bekannte Produkte wie Fischleim, Lab oder Moschus.
Nebenprodukte tierischen Ursprungs sind Mist, Aas und nicht verzehrbare Teile von Schlachtkörpern, Schlachtabfälle; Rückstände tierischen Ursprungs aus Tierunterkünften, Zoos, tierärztlicher Tätigkeit, Küchen. Diese Produkte können einen Prozess der Wiederverwendung von Agrar- und Lebensmittelabfällen durchlaufen, um in Rohstoffe umgewandelt und erneut in die Herstellung von natürlichen Düngemitteln, Kosmetika, Farben, Reinigungs- und Poliermitteln, Klebstoffen, Seife, Tinte usw. eingearbeitet zu werden. Durch die Vermarktung dieser verarbeiteten Nebenprodukte kann die Fleischindustrie wirtschaftlich mit den Industrien konkurrieren, die pflanzliche Proteinquellen verkaufen.
Im Allgemeinen werden tierische Produkte, die aus versteinerten oder zersetzten Organismen hergestellt werden, wie z. B. Erdöl, nicht als tierischen Ursprungs betrachtet. Ebenso werden Pflanzen, die mit Düngemitteln aus der Verarbeitung von Tierresten gefüttert werden, selten als tierische Produkte bezeichnet.
Mehrere Diäten verbieten die Aufnahme bestimmter tierischer Produkte, wie der Vegetarismus oder die Koscher- und Halal-Diäten. Andere Diäten, wie der Veganismus, schließen alle Materialien tierischen Ursprungs aus der Ernährung aus — auch in Kleidung oder Kosmetika.
Inhalt
Nahrung
- Molkereiprodukte, z. B. Milch, Käse (Kasein = Proteinanteil der Milch, der zu Käse weiterverarbeitet wird), Joghurt usw.
- Eier und Eiprodukte, z. B. Mayonnaise, Eierlikör, Pudding usw.
- Fleisch (dazu gehören Fisch, Schalentiere und Geflügel, aber auch Wild und "exotische Gerichte" aus Amphibien oder Reptilien)
- Innereien von Schlachttieren (Leber, Niere, Zunge)
- Fett, z. B. Schmalz, Speck, Talg, usw.
- Blut: insbesondere in Form von Blutwurst
- Knochen: Knochenmark (für Suppen)
- Rogen (reife Eier weiblicher Meerestiere): Kaviar
- Honig (einschließlich Waben-Produkte)
- Häute (verbleibende Hautreste, die bei der Fleischproduktion oder der Fettverarbeitung anfallen): werden gebraten/geröstet und als Snacks verkauft, wie z. B. Griben, Schwarten, Rambak, usw.
Zusatzstoffe
- Karmin, das aus zerkleinerten Cochenille-Käfern gewonnen wird, ist eine rote oder violette Substanz, die häufig in Lebensmitteln verwendet wird. Es ist häufig in Lebensmitteln wie Saft, Süßigkeiten und Joghurt enthalten. Für die Herstellung von einem Pfund des Farbstoff werden etwa 70.000 weibliche Insekten benötigt. Eine große Kontroverse entstand um die Verwendung von Karmin in Frappuccinos von Starbucks. Laut FDA ist Karmin ein Allergen.
- L-Cystein aus menschlichem Haar und Schweineborsten (wird bei der Herstellung von Keksen, Brot und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet).
- Lab (dem Labmagen junger Wiederkäuer) wird bei der Herstellung von Käse benötigt.
- Schellack (aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus) wird häufig für Lebensmittelfarbe, Lebensmittelglasur und medizinische Glasur verwendet.
- Mauerseglernest (hergestellt aus Speichel) ist die wesentliche Zutat der Schwalbennestersuppe.
- Gelatine (aus dem Bindegewebe von Schweinen und Rindern) wird für Halbfettmargarine und fettreduzierten Käsesorten benötigt, außerdem als Geliermittel zur Herstellung von Süßwaren wie Gummibärchen, Marshmallows, Schaumwaffeln, Lakritz oder Schokoküssen. Des Weiteren kann sie in Backwaren (Tortenguss) und Desserts (z. B. Errötendes Mädchen, Götterspeise, Mädchenröte, Schlagsahne), in Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren wie zum Beispiel Sülze und Aspik, Pfefferminzbonbons und Weihnachtskonfekt enthalten sein.
- Zibetöl (Zusatzstoff für Lebensmittelaromen).
- Molke (die wässrige grünlich-gelbe Restflüssigkeit, die bei der Käseherstellung entsteht).
- Ambrosia, auch "Bienenbrot" genannt (das sowohl aus Pflanzenpollen als auch aus Sekreten des Insekts hergestellt wird).
- Hausenblase (getrocknete Schwimmblase des Hausen (= Beluga, eine Störart)) wird zur Klärung von Bier und Wein verwendet.
Non-Food
- Ambra (wachsartige Substanz aus dem Verdauungstrakt von Pottwalen die früher bei der Parfümherstellung benötigt wurde)
- Bienenwachs
- Bärengalle (wird zur Herstellung von Medikamenten verwendet)
- Kasein (wird in Kunststoffen, Kleidung, Kosmetika, Klebstoffen und Farben verwendet)
- Castoreum (Sekret des Bibers, das in Parfüms und möglicherweise in Lebensmittelaromen verwendet wird)
- Zibetöl
- Korallengestein (vor allem Edelkorallen werden gerne zur Schmuckherstellung verwendet)
- Eselsmilch (Kosmetik)
- Eieröl aus dem Eigelb von Hühnereiern (wird in Hautpflegeprodukten als Konservierungsmittel und als Hautpflegemittel verwendet)
- Emu-Öl (dient als "natürliches" Erweichungsmittel in kosmetischen Präparaten, insbesondere in Produkten, die behaupten, es könne die Schönheit verbessern und erhalten)
- Federn
- Fischmehl
- Pelz
- Gallensteine (aus dem Viehbestand für die traditionelle chinesische Medizin)
- Guano, Exkrementen von Seevögeln (Dünger)
- Pferdeöl (wird in ostasiatischen Hautpflegemasken und -cremes für ähnliche Zwecke wie Emuöl verwendet).
- Horn, einschließlich Geweihe usw.
- Elfenbein
- Wollwachs (Lanolin; Kosmetik und Woll-Imprägnierungen
- Leder
- Dung
- Nerzöl (Kosmetikprodukte und Lederpflege)
- Moschus (Parfüm)
- Nautilus (dekorative Muschel oder Perlenalternative)
- Perle oder Perlmutt (wird wie ein kostbarer Edelstein behandelt, um Schmuck herzustellen oder Kleidung und Accessoires zu schmücken. Perlenpulver wird als natürliches Hautpflegeprodukt verwendet, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu heilen sowie den Teint aufzuhellen, zu erhellen und jung zu halten)
- Gelée Royale (wird als Nahrungsergänzungsmittel verwendet)
- Schuppen (Fischschuppen werden häufig in Make-up verwendet, um einen refraktiven und perlmuttartigen Effekt zu erzielen)
- Seide
- Schwämme, deren Skelette werden z. B. als Bade- oder Tafelschwamm verwendet. Heute meistens ersetzt durch Produkte aus aufgeschäumtem Kunststoff.
- Schneckenschleim (wird in topischen Medikamenten und Hautpflegeprodukten zur Behandlung von Läsionen und Akne oder als Antioxidans zur Aufhellung und Hydratisierung der Haut verwendet)
- Stearin, Hauptbestandteil in Talg aus Schweinefett (Emulgator und Kristallisationshilfe in Lebensmitteln, als Weichmacher, Schmierstoff und in Kosmetika )
- Talg, kann in Lebensmitteln und Seife verwendet werden
- Schildkrötenpanzer (Schildpatt; Schmuck, Möbel)
- Walfischöl (Tran; als Schmier- und Trennmittel und Lederfett bei der Sämisch-Gerbung)
- Wolle, die Fasern vom Fell des Hausschafes (Kleidung, Bettwaren, Polsterungen, Teppiche)
Herkunft
- Säugetiere: Lebensmittel (Fleisch, Fett, Innereien, Milch, Gelatine), Tiernahrung, Schmuck (Horn, Elfenbein, Tierzahnschmuck), Bein (Knochen, Knochenmark), Knochenleim, Fischbein, Pelz, Leder, Sehnen, Saiten, Wolle, Borsten und Haare, Tran, Seife, Duftstoffe (Moschus), Düngemittel, Haut
- Vögel: Lebensmittel (Fleisch, Innereien, Eier, teilweise Nester), Feder, teilweise Leder, Düngemittel (Guano)
- Fische: Lebensmittel (Fleisch, Eier (Kaviar), Fischmehl als Tierfutter), Fischöl, teilweise Leder
- Krebstiere: Lebensmittel (Fleisch)
- Insekten: Lebensmittel (Fleisch (einige essbare Insekten werden ganz verzehrt oder zu Pulver verarbeitet, z. B. Grillenmehl. Die Mehle werden dann zur Herstellung von Produkten wie Fitness-Riegeln oder Burger-Patties verwendet), Honig), Wachs, Seide, Düngemittel, Farbstoffe (Koschenille)
- Spinnentiere: Milbenkäse
- Reptilien: Lebensmittel (Fleisch), Leder, Schildpatt
- Weichtiere (u.a. Muscheln, Schnecken, Tintenfische): Lebensmittel (Fleisch), Perlmutt, Perlen, Farbstoffe (Sepia, Purpur)
- Stachelhäuter: Lebensmittel (Seeigel und Seegurken)
Siehe auch: